Hamburg, den 03. November 2023 – An diesem kommenden Wochenende besteht die Möglichkeit, dass zahlreiche Begegnungen im Bereich des Hamburger Amateurfußballs ausfallen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat die Aufseher und Aufseherinnen der städtischen Sportanlagen zum Warnstreik aufgerufen.
Der Hintergrund hierfür ist die erfolglose zweite Verhandlungsrunde des öffentlichen Dienstes für die Angestellten der Bundesländer, die am vergangenen Freitag stattfand. Ver.di fordert die Verantwortlichen für die Sportanlagen auf, ihre Arbeit sowohl am Samstag als auch am Sonntag ruhen zu lassen.
Möglicherweise bis zu 100 Spielausfälle
Voraussichtlich werden etwa 40 Aufseher und Aufseherinnen an diesem Streik teilnehmen, was dazu führen könnte, dass bis zu 100 Spiele im Bereich des Hamburger Amateurfußballs ausfallen. Die Hallenturniere für die jüngsten Spieler werden jedoch wie geplant stattfinden.
Unabhängig vom Streik ist sicher, dass das Heimspiel der U21 des HSV gegen den SV Meppen in der Regionalliga an diesem Wochenende ausfällt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Bezirksamt Eimsbüttel den Platz für unbespielbar erklärt hat.
Ver.di: Falsches Signal vom Finanzsenator
Ole Borgard, stellvertretender Vorsitzender von ver.di in Hamburg, äußerte, dass die Arbeitgeber offensichtlich selbst nach Abschluss der zweiten Verhandlungsrunde am vergangenen Freitag die Ernsthaftigkeit der Situation nicht erkannt haben. „Der Finanzsenator von Hamburg und Verhandlungsführer Andreas Dressel hat den Beschäftigten im öffentlichen Dienst allen Ernstes geraten, Wohngeld zu beantragen, wenn das Gehalt nicht ausreicht, um die Miete zu bezahlen.“ Dies sendet ein äußerst bedenkliches Signal in die gesamte Bundesrepublik.
Gewerkschaft: Übermäßige Arbeitsbelastung für Aufseher
Die Gewerkschaft behauptet, dass die Arbeitsbelastung für die Aufseher und Aufseherinnen der Sportanlagen außerordentlich hoch ist. Sie hatten bereits in einem dringenden Schreiben ihre Beschwerden geäußert. Dabei monierten sie unter anderem, dass es Fälle gibt, in denen sie monatlich mehr als 200 Arbeitsstunden leisten oder an den Anlagen regelmäßig 20 Stunden an den Wochenenden verbringen.
Die Gewerkschaften fordern eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent, aber mindestens 500 Euro zusätzlich. Neue Mitarbeiter sollen eine Zusatzvergütung von 200 Euro erhalten. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 12 Monate betragen. Für die Städte Berlin, Hamburg und Bremen fordern die Gewerkschaften eine monatliche Zulage von 300 Euro für Stadtstaaten.